01.07.2016

gefühlstheorie


" es geht hier also nicht darum, mehr freude und weniger schmerz zu fühlen, sondern zu lernen, jedes gefühl ganz zuzulassen, bewusst umzusetzen und letztendlich sogar zu genießen. ja! zu genießen - auch die angst, auch die wut und, ja, auch die trauer." amana virani
amana virani schreibt in "gefühle. eine gebruachsanweisung", dass es fünf hauptgruppen von empfindungen gibt:
* sehen, riechen, schmecken, tasten und hören sind körperliche empfindungen
* hunger, durst, sexuelle erregung, eifersucht, gier, neid, muttergefühle, verliebtheit, biologische angst und aggression sind biologische programmierungen, die unser überleben sichern
* wut, angst, freude, trauer und scham sind reine gefühle, die uns als kräfte dienen, um mit unserer um- und mitwelt in beziehung zu treten
* emotionen sind akkumulierte, abgestaute, unerlöste gefühle die sich in emotionalen schmerz zeigen und nicht als kraft eingesetzt wurden
* liebe, mitgefühl, annahme, vertrauen nennt sie fähigkeiten - die noch entwickelt werden müssen

virani sagt, man müsse platz, sinn und nutzen der gefühle kennen, damit sie das eigene potenzial entfalten können; gefühle entstehen, weil wir interpretieren - auf diese interpretation folgt das gefühlt - das bedeutet, dass wir aktiv für unsere gefühle verantwortlich sind! gefühle machen sinn und helfen uns, zu reagieren, zu handeln, zu leben - sie sind neutrale kräfte.

interpretation      --> gefühl  element    aufgabe               schatten                   kraft
"das ist falsch"      --> wut:       feuer        handlung              zerstörung                klarheit  
"das ist schade"     --> trauer:   wasser      annahme              passivität                  liebe
"das ist furchtbar" --> angst:    erde          kreativität            lähmung                   schöpfung
"das ist richtig"     --> freude:   luft           wertschätzung     illusion                     anziehung
"ich bin faslch"     --> scham:   äther        selbstreflexion     selbstzerfleischung   demut

sie sagt, es gibt einen unterschied zwischen schmerz und leid. schmerzen kommen und gehen und gehören zum leben dazu. leid entsteht aus absolutheitsansprüchen - zum beispiel: "schmerzen dürfen nicht sein" wäre ein absolutheitsanspruch, der leid verursacht, sobald mensch schmerzen spürt oder "wut ist schlecht" ist auch ein absolutheitsanspruch, der leid verursacht. jedes mal wenn jemand wütend ist, glaube ich, dass das nicht sein darf. dann werde ich handlungsunfähig. es ist also wichtig, die eigenen absolutheitsansprüche zu kennen, anzunehmen und zu personalisieren, damit sie statt leid wieder schmerzen verursachen. reflexionsfragen für absolutheitsansprüche:
* was müsste sich im außen verändern, damit ich nicht mehr leide?
* was ist so falsch, dass es nicht existieren darf? was ist unmöglich in dieser situation, an dieser person?
* was sollte anders sein?

zusätzlich gibt es emotionen - die entstehen, wenn nicht alle gefühle gelebt werden, wenn ich bestimmte gefühle nicht fühle und sie mit einem anderen gefühl überdecke. ich habe zum beispiel erkannt, dass ich wut gut fühlen kann aber dass ich große angst vor trauer habe. weil trauer, wenn sie stark ist, mich handlungs- und bewegungsunfähig macht. oft spüre ich wut obwohl ich eigentlich traurig bin. auch hier macht es sinn, die gefühlsvermeidungsstrategien zu erkennen.
fragen dazu:
* welchen tätigkeiten musst du wie unter innerem zwang nachgehen?
* was sind deine süchte (auch substanzlose)
* was machst du wenn du dich schlecht fühlst?
und dann such dir eine vermeidungsstratgie aus und verpflichte dich eine woche lang, immer wenn du sie anwendest, deine aufmerksamkeit auf das innere fühlen zu wenden

tätigkeiten, denen ich zwanghaft nachgehe:
* andere fragen, wies ihnen geht und wie sie sich fühlen
* andere einschätzen und einordnen = "kontrollieren" (sofort spüre ich scham): aha, sie sagt das weil sie das braucht oder in gruppensituationen: situation abchecken (wer sagt was, wer ist ruhig,...)
* in der früh kaffee trinken und den labtop aufdrehen
* wenn etwas sehr gut schmeckt, nicht aufhören können, zu essen
* angst, zu wenig zu bekommen
* bei streitsituationen, wenn ich nicht verstanden werde oder angegriffen werde -->  wut  -->  zuerst schimpfen, dann rückzug, gehen, tür zumachen und vor mich hinbrodeln oder wenn ich draußen bin: sehr schnell weggehen
* bei stress und erschöpfung: grantig sein, fernsehen
* wenn ich unsicher bin werde ich klein, schüchtern und ruhig und bebachte

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